Schnecken-Lexikon
Schnecken im Garten sind der Schreck aller Gartenbesitzer. Allerdings sind nicht alle Schneckenarten Schädlinge. Weinbergschnecken, die man am Haus erkennt, und Tigerschnecken (kein Haus, zu erkennen an tigerähnlichen Flecken) sind nützliche Schnecken. Andere Nacktschnecken sind dagegen eine richtige Plage, die bekämpft werden muss. Informieren Sie sich jetzt über Schnecken und erhalten Sie Tipps auf die Frage: Was tun gegen Schnecken im Garten?
- Was passiert mit Schnecken im Winter?
- Welche Pflanzen vertreiben Schnecken?
- Wie überwintern Schnecken?
- Natürliche Feinde: Welche Tiere fressen Schnecken (oder deren Eier)?
- Finden Schnecken, die man fortträgt, den Weg zurück in den Garten?
- Wie viele Eier legt eine Schnecke und in welchem Alter wird sie geschlechtsreif?
- Hausmittel gegen Schnecken: Welche gibt es?
- Wie vermehren sich Schnecken?
- Wie ernähren sich Schnecken?
- Können Schnecken riechen?
- Wo verstecken sie sich, wenn es draußen nicht regnet oder heiß ist?
- Wie hoch können Schnecken klettern?
- Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinen Garten?
- Kommen Schnecken mit Haus auf die Welt?
- Was passiert, wenn ein Igel eine durch Schneckenkorn getötete Schnecke frisst?
- Ist Kupfer als Schneckenabwehr effektiv?
- Welche natürlichen Mittel zur Schneckenbekämpfung gibt es?
Was passiert mit Schnecken im Winter?
Viele Nacktschneckenarten sterben im Herbst, legen aber vorher noch Eier ab. Einige Arten von Nacktschnecken und Weinbergschnecken halten Winterschlaf. Für den Winterschlaf reduzieren die Schnecken ihre Körpertemperatur, die Funktionsweise der Organe wird verlangsamt. Etwa ab Mitte/Ende Oktober verstecken sich die Schnecken. Ab Ende März/Anfang April kommen sie aus den Verstecken wieder hervor und gehen auf Nahrungssuche.
Welche Pflanzen vertreiben Schnecken?
Schnecken reagieren empfindlich auf Knoblauch und Zwiebeln. Bestimmte Kräuter sind ebenfalls geeignet, um Schnecken zu vertreiben. Gute Erfolge erzielt man mit dem Anpflanzen von Zierlauch, Lavendel, Thymian und Rosmarin. Kapuzinerkresse gilt ebenfalls als abschreckend. Sinnvoll sind Bepflanzungen an den Außenseiten der Beete mit Wolfsmilchgewächsen, Fetthenne und Hauswurz, diese Pflanzen lassen sich nur schwer anknabbern. Giftige Pflanzen wie Eisenhut, Fingerhut, Maiglöckchen oder Pfingstrosen sind für Schnecken schädlich, sie dienen als wirkungsvoller Schutz. Pflanzen mit behaarten Blättern wie Geranien, Storchschnabel oder Nelkenwurz können ebenfalls nicht gefressen werden und eignen sich gut als Randbepflanzung.
Wie überwintern Schnecken?
Schnecken ziehen sich zum Winterschlaf an geschützte Orte zurück. Beliebte Verstecke sind zum Beispiel Erdhöhlen, Erdlöcher, Laubhaufen und Holzstapel. Schnecken mit Haus können auch an weniger gut isolierten Plätzen überleben. Während des Winterschlafs brauchen Schnecken keine Nahrung, sie fressen sich vorher ein Fettdepot an. Wenn die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, erwachen Schnecken aus dem Winterschlaf.
Natürliche Feinde: Welche Tiere fressen Schnecken (oder deren Eier)?
Schnecken haben viele natürliche Fressfeinde, die sowohl die Schädlinge als auch die Eier fressen. Dazu gehören zahlreiche Insektenarten, zum Beispiel Laufkäfer, Leuchtkäfer, Glühwürmchen, Marschfliegen, Aaskäfer, Goldlaufkäfer, Hundertfüßer und Weberknechte. Bei den Vögeln gelten Amseln, Drosseln, Saatkrähen, Stare, Elstern, Spechtmeisen und Würger sowie Fischreiher als Schneckenfresser. Des Weiteren sind Igel, Maulwürfe und Spitzmäuse gute Schneckenjäger. Was nur Wenige wissen: Weinbergschnecken fressen Nacktschnecken! Schlangen und Reptilien wie Frösche, Kröten, Blindschleichen und Ringelnattern, Eidechsen, Lurche und Salamander machen ebenfalls Jagd auf Schnecken. Je größer die Artenvielfalt im Garten ist, umso besser werden Schnecken und Schneckeneier bekämpft. Sehr effizient als Schnecken-Vertilger sind Enten, zum Beispiel indische Laufenten, Flugenten, Pekingenten, Warzenenten, Khaki-Campbell-Enten und chinesische Wachteln. Dafür müssen aber die Haltungsmöglichkeiten optimal sein. Enten brauchen einen Teich und einen Stall als Unterschlupf.
Finden Schnecken, die man fortträgt, den Weg zurück in den Garten?
Schnecken einsammeln und woanders aussetzen funktioniert leider nur kurzfristig, denn die Schädlinge finden auch aus größerer Entfernung wieder zurück. Untersuchungen haben gezeigt, dass Nacktschnecken Strecken über zehn Meter und mehr überwinden können. Vielleicht bleiben sie im Nachbargarten, aber es ist auch möglich, dass sie in den ursprünglichen Garten zurückkehren. Wer sie dauerhaft loswerden möchte, muss zu anderen Mitteln greifen. Damit stellt sich auch die Frage: Welche natürlichen Mittel zur Schneckenbekämpfung gibt es?
Wie viele Eier legt eine Schnecke und in welchem Alter wird sie geschlechtsreif?
Die meisten Schneckenarten werden im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Weinbergschnecken legen etwa 30 bis 40 Eier. Bei Nacktschnecken und Wegschnecken können es bis zu 400 Eier pro Eiablage sein. Die Eiablage findet im Frühsommer und im Herbst statt.
Hausmittel gegen Schnecken: Welche gibt es?
Im Kampf gegen Schnecken bewähren sich mehrere Hausmittel. Man kann verhindern, dass sich Nacktschnecken über junge Pflanzen im Gemüsebeet hermachen, wenn die Wege im Garten und rund um die Beete möglichst trocken gehalten werden. Auch eine gemischte Bepflanzung mit Gelbsenf und Gartenkresse ist sinnvoll, denn Schnecken fressen diese Pflanzen sehr gern und lassen den jungen Salat eher in Ruhe. Wer den Schnecken welke Salatblätter, Gurkenscheiben, eingeweichtes Weißbrot oder Haferflocken in den Weg legt, kann damit den Fraßtrieb verringern. Schnecken sind träge und fressen sich an dem satt, was sie finden. Kaffeesatz auf den Beeten ist nicht nur ein guter Dünger, sondern vertreibt auch Nacktschnecken. Die beliebte Bierfalle ist dagegen weniger günstig. Sie lockt zwar Schnecken an, aber die Tiere ertrinken jämmerlich. Nacktschnecken sind zwar sehr lästig, man muss sie aber deshalb nicht unnötig quälen.
Wie vermehren sich Schnecken?
Nacktschnecken sind Zwitter, verfügen also über männliche und weibliche Organe. In den männlichen Organen bilden sich die Samen, die dann unter zwei Schnecken ausgetauscht werden. Danach startet die Produktion der weiblichen Eizellen. Nach einer Reifezeit von zwei bis zehn Wochen werden die Eier in Erdhöhlen oder unter Steine gelegt. Aus den Eiern bilden sich Eilarven, daraus schlüpfen je nach Außentemperatur nach einigen Wochen oder mehreren Monaten kleine Schnecken.
Wie ernähren sich Schnecken?
Schnecken sind Allesfresser. Sie ernähren sich von frischen Pflanzen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Sie fressen Obst und Gemüse, aber auch lebende Insekten und Aas, zum Beispiel Mückenlarven.
Können Schnecken riechen?
Schnecken können gut riechen. Sie haben aber keine Nase, sondern Riechzellen. Damit sind sie in der Lage, Futterquellen aufzuspüren.
Wo verstecken sie sich, wenn es draußen nicht regnet oder heiß ist?
Alle Plätze, die ein Minimum an Feuchtigkeit und/oder Schatten bieten, sind beliebte Verstecke. Dazu gehören etwa Stauden, Erdhöhlen und Komposthaufen. Auch in Holzstapeln, unter Steinen oder großen Blättern, etwa Rhabarber- oder Mangoldblättern, können sich Schnecken bei Hitze und Trockenheit aufhalten.
Wie hoch können Schnecken klettern?
Schnecken sind gute Kletterer. Wenn es sich um einen griffigen Untergrund, beispielsweise Holz oder Mauerputz handelt, können sie problemlos Höhen von mehreren Metern erreichen.
Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinen Garten?
Das kommt auf die Entfernung an. Wenn der Weg feucht ist und die Schnecke gut vorankommt, legt sie etwa drei Meter pro Stunde zurück. Nacktschnecken, die am Abend eingesammelt und etwa zwanzig Meter entfernt vom eigenen Garten ausgesetzt werden, können also durchaus am nächsten Morgen wieder zurück sein.
Kommen Schnecken mit Haus auf die Welt?
Weinbergschnecken und andere Schneckenarten mit Haus haben bereits beim Schlüpfen aus dem Ei die Anlage zum Schneckenhaus. Der Embryonalteil ist von einem winzigen Gehäuse umgeben. Das Gehäuse besteht aus Kalk, das Material dafür kommt aus dem Mantel des Eingeweidesacks. Im Lauf der Zeit verfestigt sich der Kalk und bildet das feste Schneckenhaus.
Was passiert, wenn ein Igel eine durch Schneckenkorn getötete Schnecke frisst?
Es hängt davon ab, welcher Wirkstoff im Schneckenkorn ist. Produkte mit Metyldehid lassen Igel qualvoll verenden. Besser sind Schneckenkorn-Präparate mit Eisenverbindungen, zum Beispiel Eisen-III-Phosphat. Die Wirkstoffe kommen auch in der Natur vor, und die Schnecken verkriechen sich in der Erde, wenn sie durch Schneckenkorn sterben. Durch einen Schneckenzaun umgehen Sie die Problematik komplett.
Ist Kupfer als Schneckenabwehr effektiv?
Nein. Der Einsatz von Kupferbändern zur Schneckenabwehr beruht auf der Annahme, dass das Metall in einem sauren Milieu Ionen abgibt. Kupfer-Ionen sind für Schnecken toxisch. Der Schleim von Schnecken stellt ein saures Milieu dar. Deshalb sollten Kupferbänder theoretisch Schnecken abhalten können. In der Praxis funktioniert das leider nicht im nötigen Umfang.
Zwar gibt ein Kupferband tatsächlich Ionen ab, wenn eine Schnecke darüber kriecht. Die Menge ist aber so gering, dass sie von der Schnecke ignoriert wird. Für eine hinreichend starke Ionenabgabe des Kupfers ist der Schneckenschleim nicht sauer genug. Im günstigsten Fall lässt sich ein geringfügig hemmender Effekt auf den Schneckenbefall feststellen. Einen wirklich effektiven Schutz können die Kupferbänder dem Gärtner aber nicht bieten.
Tipps
Tipps zur Schneckenabwehr und anderer Plagegeister
Die nächste Gartensaison steht vor der Tür und damit die nächste Schneckenplage, begegnen sie der Plage rechtzeitig mit einem wirksamen Schneckenzaun denn ein Garten ohne Schädlinge bleibt ein frommer Wunsch. Holen Sie sich das Gefühl zurück, in Ihrem Garten und machbarem Umfeld keine Giftstoffe eingesetzt zu haben.
Schneckenzäune schützen Beete und Einzelpflanzen sehr zuverlässig und der Bund Naturschutz sagt: "Schneckenzäune sind hoch wirksam".
Gut zu wissen:
- versuchen Sie den Garten so zu gestalten das sich Nützlinge bei ihnen Wohlfühlen
- wilde Ecken bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere, unter einem Reisighaufen fühlt sich der Igel wohl
- je mehr Mini-Lebensräume sie schaffen, desto komplexer wird die Lebensgemeinschaft und umso stabiler das gesamte System
- Gelbtafeln aufhängen zum Schutz vor der weißen Fliege, in Bäumen und Treibhäusern
- Magermilch oder Molke unverdünnt über die Tomaten gespritzt, schützt vor Pilzerkrankungen
- Ameisen verduften mit Lavendel, da dieser abstoßend auf sie wirkt
- Mäuse - mit Kaiserkrone, Knoblauch, Thujazweigen und Holunderbrühe vertreiben sie die ungebetenen Gäste
- Nist- und Brutgelegenheiten schaffen, ein Meisenpärchen trägt im Frühjahr bis zu 20 kg Larven – Puppen usw. für Ihren Familienclan zusammen, nur ein Meisenpaar. Das ist beachtlich.